Stuttgart 22

Der etwas andere Ansatz

Nach anfänglicher Begeisterung für Stuttgart 21, wuchs während meines Städtebaustudiums, der Auseinandersetzung mit meiner Heimatstadt und den Entwicklungsstrategien anderer Städte die Skepsis am Konzept.
Andere Städte wie Barcelona haben mit Großprojekten weite Teile der bestehenden Stadt saniert und weiterentwickelt, während bei Stuttgart 21 die Maßnahmen vornehmlich tief unter der Erde stattfinden. Der größte Teil der Bauflächen ist bereits jetzt frei.

Bei meiner Diplomarbeit über die Hauptstätter Straße stieß ich auf die Bausünden des östlichen City-Rings, den Lärm und Gestank der B 14 und die Missstände auf deren ehemaliger Trasse durch Stuttgart-Süd, Heslach und Kaltental bis Vaihingen.
Die Untersuchung ergab, dass das Nesenbachtal prinzipiell wegen seiner geringen Steigung für eine Schienentrasse geeignet wäre. Die Planung für einen Stadtplantunnel gibt es schon. Es wäre möglich den Fildertunnel für den neuen Stuttgarter Bahnhof in offener Bauweise durch die Straßen der Stadt nach Vaihingen zu bauen und dabei den geschundenen öffentlichen Raum wieder menschenfreundlich herzurichten. Neben den deutlich geringeren Kosten bei offener Bauweise gäbe es zahlreiche weitere Vorteile gegenüber der derzeitigen Planung und weitere Möglichkeiten, das Projekt mit positiven Entwicklungen an anderen Stellen der Stadt zu kombinieren.